Hegenefischen auf Zander: Taktik und Montage – Der Leitfaden für stille Nachtjäger

Das Hegenefischen auf Zander ist eine Kunst, die Geduld, Gefühl und ein Gespür für die Eigenheiten des Raubfisches verlangt. Wer schon einmal in einer warmen Sommernacht mit dem Herzklopfen eines Anglers am Ufer gesessen hat, weiß, wie elektrisch die Luft werden kann, wenn die Hegene still über einem tiefen Kanal hängt und der Tip der Rutenspitze zittert. Dieser Artikel nimmt Sie mit auf eine ausführliche Reise durch Taktik, Montagen, Köderwahl, Standortwahl und alles, was nötig ist, um Ihre Chancen auf kapitale Zander zu erhöhen. Ich schreibe verständlich, mit Anekdoten und praxisnahen Tipps, damit Sie nicht nur die Theorie kennen, sondern auch wissen, wie Sie diese am Wasser umsetzen.

Was ist eine Hegene und warum eignet sie sich für Zander?

Die Hegene ist eine spezielle Art von Montage, die aus einem Hauptstrang mit mehreren kurzen Vorfächern mit Haken besteht. Ursprünglich aus der Meeres- und Friedfischerei stammend, hat sich die Hegene bei Raubfischen wie dem Zander als äußerst effizient erwiesen, weil sie mehrere Köder gleichzeitig in verschiedene Tiefen oder direkt nacheinander präsentiert. Für Zander, die oft in klaren Kanten und an Strukturen jagen, ist die Hegene ideal: Sie bietet mehrere Kontaktpunkte, erhöht die Trefferwahrscheinlichkeit und erlaubt, verschiedene Ködervarianten oder Hakenpositionen gleichzeitig anzubieten.

Die Besonderheit beim Zander ist sein vorsichtiges Mundwerk und seine teils schüchterne Anbissweise – oft schnappt er, zögert oder nimmt den Köder kurz und lässt ihn wieder los. Eine Hegene, die kurz gehaltene Vorfächer, passende Hakengrößen und eine sensible Rutenspitze kombiniert, hilft, auch zögerliche Anbisse zu verwerten. Außerdem erlaubt die Hegene, mit totem oder halbverendeten Köderfisch zu angeln, was besonders in der Nacht sehr erfolgreich sein kann.

Ausrüstung: Die Grundlagen für erfolgreiches Hegenefischen auf Zander

Die Wahl der Ausrüstung ist das A und O. Ohne die richtige Rute, Rolle, Schnur und Zubehör ist die beste Taktik kaum umzusetzen. Eine typische Hegenekombination fürs Zanderangeln besteht aus einer robusten Feederrute oder speziellen Hegenerute mit sensibler Spitze, einer zuverlässigen Stationärrolle mit Freilauf oder Freilaufbremse, einer geflochtenen oder monofilen Schnur als Hauptschnur und Fluorocarbon- oder Mono-Vorfächern als Hakenvorfächer. Wichtig ist die Balance zwischen Sensibilität (um zaghafte Anbisse zu registrieren) und Rückgrat (um den Fisch sicher zu drillen).

Ruten: Empfehlenswert sind Rutenlängen zwischen 3,00 und 3,60 m mit Wurfgewichten von ca. 30–120 g, je nach Distanz und Gewässerverhältnissen. Feinfühlige Spitzen sind besonders bei Nacht- oder Winterangeln hilfreich, weil Zander dann noch verhaltener zubeißen.

Rollen: Stationärrollen in Größe 2500–4000, gut gefettete Kugellager, sauberer Freilauf, gegebenenfalls mit Klicker oder elektronischem Bissanzeiger. Beim Hegenefischen ist ein leichtgängiger Freilauf wichtig, damit der Fisch Köder aufnehmen und wegschwimmen kann, ohne zuviel Widerstand zu spüren.

Schnur: Als Hauptschnur sind moderne Geflechte (0,10–0,18 mm) sehr beliebt wegen ihrer Sensibilität und geringen Dehnung. Alternativ Mono 0,18–0,30 mm hat Vorteile beim Knoten und ist unauffälliger in klaren Gewässern. Vorfächer aus Fluorocarbon 0,30–0,50 mm bieten Abriebfestigkeit und geringe Sichtbarkeit; in stark befischten Gewässern oder bei sehr zahnigem Fisch kann man zu Stahlvorfächern (kurz, diskret) greifen.

Haken und Gewichte: Haken in der Größe 1/0 bis 3/0 sind ein gängiger Bereich für Zander mit totem Köder. Gewichtsklassen hängen von Tiefe und Strömung ab: 40–120 g sind übliche Werte – im starken Strom oder auf größere Distanz benötigt man eher schwerere Bleiarten. Bleisorten mit schneller Verzinkung oder Tungsten bieten Vorteile beim gezielten Absetzen und Sensibilität.

Tabelle 1: Übersicht der empfohlenen Ausrüstung

Komponente Empfehlung Begründung
Rute 3,00–3,60 m, 30–120 g Reichweite und Sensibilität bei Anbissanzeige
Rolle 2500–4000, Freilauf möglich Feiner Bissanzeiger, sichere Bremse
Schnur Geflecht 0,10–0,18 mm oder Mono 0,18–0,30 mm Gute Sensibilität vs. Handling
Vorfächer Fluorocarbon 0,30–0,50 mm; ggf. Stahl kurz Abrieb- und Zähnefestigkeit
Haken 1/0–3/0 Passend für toten Köderfisch und Zandermund
Gewichte 40–120 g Anpassbar an Strömung und Distanz

Die klassische Hegene: Aufbau und Knoten

Eine klassische Hegene besteht aus einem stabilen Hauptvorfach oder einer Hauptschnur mit mehreren kurzen Seitenvorfächern, an deren Enden die Haken sitzen. Am unteren Ende sitzt das Blei. Die Seitenvorfächer haben meist eine Länge zwischen 10 und 40 cm; für Zander sind kurz gehaltene Vorfächer (10–25 cm) oft ideal, weil die Köder dann nah am Grund präsentiert werden, wo Zander jagen. Der Abstand zwischen den Haken kann 25–60 cm betragen, sodass sich die Köder nicht gegenseitig behindern, aber in einer attraktiven Reihe vor dem Fisch erscheinen.

Knoten: Zuverlässige Knoten sind essentiell. Die Hegene kann auf verschiedene Weisen gefertigt werden: direkt mit geknoteten Seitenvorfächern (z. B. mit einfachen Clinchknoten am Hauptstrang), mit kleinen Perlen und Stoppern, oder mit Wirbeln und Perlen, die die Beweglichkeit erhöhen. Moderne Hegenen-Varianten nutzen feste Wirbel/Clip-Verbindungen, die das Wechseln von Vorfächern erleichtern. Verwenden Sie nie zu dünne Knotenverbindungen, weil bei einem Kapitalzander ein Bruch den Drill kosten kann.

Praktischer Aufbau: Beginnen Sie mit einem kräftigen Karabiner oder Wirbel am Ende des Hauptvorfachs, dann in Richtung nach oben die kurzen Seitenvorfächer mit Haken. Ganz oben am Hauptvorfach wird eine Verbindung zur Hauptschnur hergestellt (z. B. Perlon, Stahlvorfach oder Geflecht). Achten Sie darauf, dass die Haken scharf sitzen und die Köder sauber präsentiert werden.

Montagevarianten (Beschreibung und Einsatz)

Die Hegene ist flexibel und kann variiert werden:
– Kurze Hegene (2–3 Haken, Vorfächer 10–20 cm): Ideal für sehr klares Wasser, wenn Zander misstrauisch sind und knapp über dem Grund zuschlagen.
– Lange Hegene (3–5 Haken, Vorfächer 20–40 cm): Gut bei stärkerem Befischungsdruck oder wenn man mehrere Köderarten gleichzeitig anbieten möchte.
– Spinner-Hegene (mit einem kleinen Spinner oder Blinkerglied am Ende): Eignet sich, wenn etwas Bewegung hinzugefügt werden soll; vor allem an trüberen Tagen kann das funktionieren.
– Fixe Hegene mit kurzen Stahlvorfächern: Nutzen, wenn Zähneproblem zu erwarten sind (z. B. Hechtbestand).

Jede Variante hat Vor- und Nachteile: Kürzere Montage ist natürlicher, längere bietet mehr Chancen, aber auch mehr Gefahr von Verheddern. Probieren Sie verschiedene Varianten, bis Sie das passende Setup für Ihr Gewässer gefunden haben.

Köderwahl und Präsentation: Was Zander wirklich reizt

Die Köderwahl ist entscheidend. Zander reagieren stark auf toten oder halbverendeten Köderfisch, große Fischstreifen und auch auf bestimmte Naturköderkombinationen. Typische Köder sind ganze tote Köderfische (z. B. Brassen, Rotauge, Hering, Sprotte), Fischstreifen (z. B. Aal- oder Barschstreifen) oder künstliche, aber realistisch präsentierte Köder (nicht typisch für klassische Hegene, aber in Kombination möglich).

Größenwahl: Für kapitale Zander empfiehlt sich ein Köderfisch in der Länge 15–30 cm. Größere Zander scheuen manchmal zu große, unnatürliche Köder im Überfluss – also lieber auf Qualität und natürliche Präsentation achten. Kleinere Köder (10–15 cm) locken eher kleinere Zander oder viele Zander, wenn die Bestandsdichte hoch ist.

Köderaufhängung: Die Art, wie Sie den toten Köder präsentieren, beeinflusst Bisserkennung und Hakquote. Gängige Methoden: durch den Rücken, durch die Kopf-/Kiemenregion, oder am Schwanz. Jede Methode erzeugt unterschiedliche Bewegung und Haltbarkeit. Durchschulterung (Haken durch die Rückenregion) sorgt für schöne Drehungen, eine Schwanzaufhängung lässt den Köder natürlicher driftend liegen. Experimentieren Sie mit der Aufhängung – manchmal sind Zander wählerisch.

Tabelle 2: Köderempfehlungen und Hakengrößen

Ködertyp Empfohlene Größe Hakenempfehlung Saison/Anmerkung
Ganze tote Fische (Brassen, Hering) 15–30 cm Haken 2/0–3/0 Ganzjährig, sehr effektiv in tiefen Bereichen
Fischstreifen (Barsch,Aal) 8–20 cm Haken 1/0–2/0 Natürliches Spiel, gut bei geringer Sicht
Fischeinzelteile (Kopfstücke) klein–mittel Haken 1/0–2/0 Lange haltbar, verführerischer Geruch
Fertige Hegeneköder (Geruchsattraktoren) variabel abhängig Gut in stark befischten Gewässern

Standortwahl: Wo lauern die Zander?

Die richtige Stelle zu finden, ist oft wichtiger als die perfekt gebundene Hegene. Zander sind Strukturjäger: sie lieben Kanten, Übergänge (z. B. von flacher zu tieferem Wasser), Unterwasserhindernisse, Böschungsabsätze, Inselkanten, Schilfkanten, Hafenanlagen, Brückenpfeiler und versunkene Bäume. Besonders effektiv ist das Anfüttern von Kanten und Vertiefungen mit kleinen Köderstücken (vorsichtig!), um Bewegungen und Gerüche zu erzeugen.

Tiefenwahl: Je nach Jahreszeit schwankt die bevorzugte Tiefe. Im Sommer finden Sie Zander oft in 3–10 m Tiefe entlang schattiger Kanten oder in tieferen Becken; im Winter ziehen sie tiefer und sind langsamer. Früher Morgen und später Abend sind häufig die produktivsten Zeiten, doch viele Hegener schätzen die Nacht, wenn Zander aktiv jagen.

Lokalitätsspezifische Hinweise: Studieren Sie Gewässerkarten, Sonaraufnahmen (falls verfügbar) und fragen Sie lokale Angler nach Hotspots. Eine Nacht mit gezielter Suche (lange Würfe entlang von Kanten) bringt oft mehr als stures Wiederholen an der selben Stelle.

Taktik am Wasser: Präsentation, Zeit und Geduld

    Hegenefischen auf Zander: Taktik und Montage.. Taktik am Wasser: Präsentation, Zeit und Geduld

Am Wasser entscheidet die richtige Taktik. Stellen Sie sich leise ein, vermeiden Sie unnötige Lichtquellen, und platzieren Sie die Hegene vorsichtig. Beim Auswerfen: sanfte Würfe nahe an die Struktur, sodass das Blei sauber absetzt und die Vorfächer sich entfalten können. Seien Sie geduldig – oft dauert es, bis Zander die neue Präsenz erkennen und anfangen, die Köder zu inspizieren. Nutzen Sie einen Bissanzeiger oder klicken Sie die Rolle leise auf Freilauf.

Bissanzeige: Benutzen Sie eine sensible Rutenspitze oder elektronische Bissanzeiger, aber verlassen Sie sich auch auf Ihr Gefühl. Zander nehmen sehr zart, oft mit einem kurzen Ziehen. Besonders bei totem Köder ist ein leichter Anschlag ratsam, weil ein aggressiver Anschlag den Köder leicht aus dem Maul drücken kann.

Bewegung vs. Ruhe: Manchmal hilft es, die Hegene in kurzen Abständen leicht zu „ziehen“ (Micro-Jigs) – das gibt dem Köder etwas Leben. An klaren Tagen und bei scheuem Fisch ist aber Ruhe oft besser. Wechseln Sie Ihr Vorgehen je nach Reaktion.

Liste 1: Handlungsschritte vor dem Auswerfen (nummeriert)

  1. Gewässer beobachten: Struktur, Wasserstand, andere Angler.
  2. Köder vorbereiten: frisch, sauber und korrekt aufgehängt.
  3. Ausrüstung prüfen: Knoten, Haken, Schnur, Bremse.
  4. Leise Auswerfen und sauberes Absinken lassen.
  5. Freilauf einstellen und Bissanzeiger aktivieren.

Besondere Situationen: Strömung, Wind, Nacht und kaltes Wasser

Strömung verändert alles: In fließenden Gewässern müssen Gewichte schwerer gewählt werden, Vorfächer kürzer, damit die Köder nicht zu sehr „schwimmen“ und unnatürlich wirken. In ruhigen Buchten kann ein leichter Zug oder ein Zupfen Wunder wirken. Wind wiederum beeinflusst Wurfweite und Drift; personelle Positionierung am Ufer kann die natürliche Drift des Köders verbessern.

In der Nacht sind Zander verstärkt aktiv. Nutzen Sie dunkle Kleidung, rote Lichtquellen (schonen die Sicht der Fische) und achten Sie auf sichere Standplätze. Nachtangeln erfordert besondere Vorsicht beim Landen und Hantieren mit Haken, denn Sicht und Reaktionszeit sind reduziert. Elektronische Bissanzeiger mit Lautstärkeregelung sind hier nützlich.

Kaltes Wasser (Frühling/Herbst/Winter): Zander sind bei kalten Temperaturen langsamer. Größere, langsamer präsentierte Köder funktionieren oft besser. Reduzieren Sie das Anschlagsverhalten – lassen Sie dem Fisch Zeit, den Köder zu nehmen.

Liste 2: Tipps für spezielle Situationen (nummeriert)

  1. Starker Strom: schweres Blei, kurze Vorfächer, robuste Haken.
  2. Klare Nächte: dezenter Köderaufbau, unauffällige Schnur.
  3. Trübes Wasser: größere Köder, stärkerer Geruch, Spinner/Micro-Bewegung.
  4. Winter: größere Köder, weniger Bewegung, längere Pausen.
  5. Beifang vermeiden: Stahlvorfach nur bei Bedarf, bei Hechtgefahr darauf achten.

Fehler, die man vermeiden sollte – und wie man sie korrigiert

Viele Anfänger machen ähnliche Fehler: zu schwere Hegenen, unpassende Hakengröße, grobe Köderaufhängung oder zu hastige Anschläge. Ein häufiges Problem ist das Überreagieren auf einen zarten Biss – zu schneller oder zu harter Anschlag und der Köder liegt leer da. Korrigieren lässt sich das durch Training: beobachten Sie langsamere Reaktionen, halten Sie das Handgelenk locker und ziehen Sie nur sanft, um den Haken zu setzen.

Verheddern der Hegene beim Auswurf ist ein weiterer Klassiker. Nutzen Sie kurze Vorfächer und einen sauberen, gleichmäßigen Wurfstil. Spulen Sie konzentriert und vermeiden Sie unnötige Schnurüberschüsse auf der Rolle. Markieren Sie Ihre Position am Ufer, damit Sie nicht wiederholte Fehler machen und jedes Mal die gleiche Stelle sauber beangeln.

Bissverhalten und Drillstrategie

    Hegenefischen auf Zander: Taktik und Montage.. Bissverhalten und Drillstrategie

Das Bissbild beim Zander ist variabel: kurze Zupfer, leichte „Nippen“ oder ein lauter „Ruck“, wenn ein großer Zander beherzt zuschlägt. Wichtig ist, nach einem Zupfer kurz abzuwarten, weil Zander oft zunächst kurz nehmen und dann richtig zuschlagen. Ein leichtes, aber bestimmtes Setzen des Hakens nach Erkennen des Musters ist die beste Taktik.

Im Drill: Nutzen Sie das Elastische Ihrer Rute und vermeiden Sie sofortiges Einkurbeln des gesamten Fisches. Beim ersten Fluchtversuch geben Sie Leine, um den Haken nicht auszureißen, dann führen Sie den Fisch mit kurzen Pumpbewegungen zum Ufer. Achten Sie auf Hindernisse, in die sich der Zander verbeißen könnte (Wurzelwerk, Steine) und versuchen Sie, dort nicht hineingedrillt zu werden.

Tabelle 3: Bisszeichen und passende Reaktion

Bisszeichen Wahrscheinliche Bedeutung Empfohlene Reaktion
Leichter, kurzer Zupfer Unentschlossener Testbiss Kurz abwarten, dann sanfter Anschlag
Längerer Zug oder konstant Leinenabzug Fester Biss, Fisch auf Flucht Freigabe der Leine, dann kontrollierter Anschlag
Plötzlicher heftiger Ruck Starker Angriff Ruckmoment halten, dann konstante Spannung

Sicherheits- und Umwelttipps beim Hegenefischen

    Hegenefischen auf Zander: Taktik und Montage.. Sicherheits- und Umwelttipps beim Hegenefischen

Beim Angeln trägt man Verantwortung. Verwenden Sie nur zugelassene Bleimengen und berücksichtigen Sie Umweltschutzaspekte. Abgerissene Hegenen oder zurückgelassene Vorfächer sind gefährlich für die Tierwelt: Entsorgen Sie Material sauber und vermeiden Sie scharfe Haken, die in der Umwelt verbleiben. Setzen Sie Fische, die nicht entnommen werden sollen, schonend zurück – nasse Hände, ein sanftes Handling und schnelle Fotografie helfen, Stress zu minimieren.

Achten Sie auch auf die örtlichen Fang- und Schonzeiten, Mindestmaße und mögliche Schutzgebiete. Ein verantwortungsvoller Angler lebt länger mit dem Gewässer und schützt seine Chance auf nachhaltigen Fang.

Fortgeschrittene Tricks: Geruch, Lockstoff und Kombinationsmontagen

Fortgeschrittene Angler arbeiten mit zusätzlichen Reizen: Geruchslockstoffe auf Köderfisch, Öle oder Attraktoren, die langsam freigesetzt werden, können bei zähen Bedingungen den Unterschied machen. Kombinieren Sie toten Köder mit einem kleinen Jig oder einem Spinnerblatt, um Bewegung zu erzeugen. Eine andere Technik ist die Kombination von Hegene und Einzelhaken als Backup: eine Hegene mit zwei Haken plus ein einzelner Köder an einer separaten Stelle kann mehrere Fischtypen anlocken.

Vor dem Einsatz von Lockstoffen: prüfen Sie, ob diese im jeweiligen Gewässer erlaubt sind. Manche Gewässer untersagen chemische Lockmittel, andere tolerieren natürliche Zusätze.

Liste 3: Fortgeschrittene Methoden (nummeriert)

  1. Kombination Hegene + Einzelhaken: Mehrere Köderarten gleichzeitig
  2. Geruchsattraktoren: Auf Köderfisch auftragen, um Duftspur zu erzeugen
  3. Micro-Bewegung: Leichte Zupfer an der Rute, um toten Köder zu beleben
  4. Diskrete Stahlvorfächer bei Hechtpräsenz
  5. Variieren der Hakengrößen auf einer Hegene für unterschiedliche Reizwirkung

Praxisbeispiele: Nachtangeln am Kanal und Spätherbst auf dem See

Nachtangeln am Kanal: Ein alter Kollege von mir schwört auf eine kurze 3-Haken-Hegene mit 15–20 cm Vorfächern, befestigt an einer kräftigen 3,30 m Rute. Er nutzt ganze Sprotten oder Heringe, hängt sie mittig durch und lässt sie knapp über dem Grund liegen. Besonders effektiv: ruhige Nächte mit leichtem Nebel. Ein leises Klickgeräusch am Freilauf, wenn die Hegene absinkt, und dann plötzlich ein kaum hörbares Zupfen – der Moment, in dem Anspannung und Adrenalin eine perfekte Mischung ergeben.

Spätherbst auf dem See: Hier sind Zander tiefer und langsamer. Eine eher schwerere Präsentation mit 80–120 g Blei, lange Würfe entlang der Abbruchkante und größere Köder führten bei mehreren Sessions zum Erfolg. Die Hegene war breiter mit verschiedenen Ködermaßen bestückt, und wir wechselten oft nur die Position, bis wir den „Korridor“ fanden, in dem Zander fuhren.

Feinabstimmung: Wie Sie aus jedem Ansitz lernen

Jeder Ansitz ist eine Lehrstunde. Notieren Sie Wassertemperatur, Mondphase, Windrichtung, Köder und Bissverhalten – so bauen Sie Ihr eigenes Erfolgsmuster. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die den Unterschied machen: ein anderes Hakenbild, ein leicht geänderter Abstand der Vorfächer oder eine andere Bleiart. Machen Sie Fotos von erfolgreichen Setups und vergleichen Sie diese mit weniger erfolgreichen Versuchen.

Seien Sie experimentierfreudig, aber systematisch. Ändern Sie immer nur eine Variable pro Ansitz, damit Sie wissen, was wirklich Wirkung zeigt.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Viele Fragen tauchen immer wieder auf: Welches Gewicht? Wie lange dürfen Vorfächer sein? Wie groß sollen Haken sein? In diesem Abschnitt beantworte ich die typischen Fragen kurz und praxisnah.

– Wie viele Haken auf einer Hegene? Typischerweise 2–4 Haken; mehr ist möglich, aber erhöht Verwicklungsrisiko. Für Zander sind 2–3 sehr effektiv.
– Stahlvorfach ja oder nein? Nur bei eindeutigem Hecht- oder Zähnefischvorkommen. Sonst Fluorocarbon verwenden.
– Wann ist die beste Zeit? Dämmerung und Nacht sowie kühle Morgenstunden – abhängig vom Gewässer.
– Muss ich Köder füttern? Leichtes Anfüttern mit Köderstücken kann helfen, zu starke Aufdringlichkeit vermeiden.

Praktische Checkliste vor dem Ansitz

Eine Checkliste hilft, nichts zu vergessen. Nehmen Sie nur das Nötigste mit, sorgen Sie für warme Kleidung bei Nacht und denken Sie an Erste-Hilfe-Set, Zange und Handschuhe.

Liste 4: Checkliste (nummeriert)

  1. Ruten + Rollen + Ersatzschnur
  2. Fertige Hegenen und Ersatzvorfächer
  3. Verschiedene Köder (ganze Fische, Streifen)
  4. Haken in mehreren Größen, Zange, Seitenschneider
  5. Gewichte in verschiedenen Abstufungen
  6. Bissanzeiger / Licht / Ersatzbatterien
  7. Wettergerechte Kleidung, Taschenlampe (rot), Sitzgelegenheit
  8. Erlaubnisschein / Fischereischein

Weiterführende Gedanken: Ethik und Passion

Hegenefischen auf Zander kann süchtig machen – es ist ein Spiel zwischen Geduld, Technik und Intuition. Angeln ist zugleich Sport und Naturerlebnis. Als verantwortungsbewusster Angler sollten Sie die ökologische Balance respektieren, sich an Regeln halten und die Ressourcen schonen. Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit Gleichgesinnten, lernen Sie von den Alten am Wasser und geben Sie Ihr Wissen weiter. So bleibt das Gewässer lebendig und die Tradition des Hegeneangelns erhält ihren Platz.

Schlussfolgerung

Hegenefischen auf Zander vereint handwerkliches Können, strategisches Denken und das besondere Gefühl, das nur die Nacht am Wasser vermitteln kann. Mit der richtigen Ausrüstung, sauber gebundenen Montagen, angepasster Köderwahl und dem Gefühl für Zeitpunkt und Platz haben Sie ausgezeichnete Chancen auf schöne Fische. Bleiben Sie geduldig, experimentierfreudig und stets respektvoll gegenüber Natur und Tier – dann werden die Nächte am Ufer nicht nur erfolgreicher, sondern auch unvergesslich. Viel Erfolg und Petri Heil!

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